Workshop „OER with Ukraine“ mit Vertreter:innen aus Ukrainischen Hochschulen
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15 Vertreter:innen fünf ukrainischer Partneruniversitäten und eines Forschungsinstituts aus Kyjiw, Dnipro, Charkiw und Lwiw besuchten vom 23. bis zum 28. November 2024 die TIB in Hannover. Der Anlass: der Workshop „Open Educational Resources (OER) with Ukraine“.
Gemeinsam Videovorlesungen und Lernmaterialien entwickeln
Bereits seit Juni 2022 arbeiten sie im Rahmen des gleichnamigen Projektes unter der Leitung von TIB-Direktor Prof. Dr. Sören Auer eng mit dem Forschungszentrum L3S, der TIB und weiteren Instituten der Leibniz Universität Hannover zusammen. Das Ziel ist die Entwicklung von Videovorlesungen und Lernmaterialien unter Creative-Commons-Lizenzen (CC-BY) für Fächer wie Biomedizintechnik, Biologie, Materialwissenschaften, Informatik, Informationstechnologie sowie der Geschichte der Wissenschaft und Technik.
Die Teilnehmenden des Workshops „Open Educational Resources (OER) with Ukraine“ in der TIB in Hannover.
Mehr als 290 produzierte Videos im TIB AV-Portal verfügbar
Ein paar Zahlen und Fakten zum Projekt: Bislang sind über 290 Lehr- und Lernvideos in englischer und/oder ukrainischer Sprache entstanden. Alle Videos sind im TIB AV-Portal, einem internationalen Portal für wissenschaftliche Videos, als OER – also freie Lern- und Lehrmaterialien – abrufbar. Jedes dieser Videos hat einen Digital Object Identifier (DOI), wird dauerhaft gespeichert, in englischer und ukrainischer Sprache untertitelt sowie mit semantischen Daten und standardisierten Metadaten beschrieben, die über offene Schnittstellen im OER-Suchindex OERSI.org auffindbar sind. Dadurch sind die Videos dauerhaft zugänglich, zitierbar und frei nachnutzbar.
Erfahrungen teilen, innovative Ansätze vorstellen
Im Workshop teilten die Teilnehmenden ihre Erfahrungen mit Open Educational Resources miteinander und stellten innovative Ansätze vor, wie LiaScrip, ein Open-Source-Framework für die Erstellung interaktiver Online-Kurse, genutzt werden kann. Mit LiaScrip können Autor:innen Bildungsinhalte in einer leicht verständlichen Markdown-Syntax schreiben, die dann in interaktive Kurse verwandelt werden.
TIB präsentiert Projekte und Aktivitäten rund um Open Access
Das Lab Learning and Skill Analytics der TIB präsentierte eDoer, eine community-basierte Lernumgebung, die personalisierte, offen zugängliche Bildungsinhalte anbietet. Das KI-gestützte Empfehlungssystem erleichtert Lernenden und Lehrenden die Suche nach passenden Inhalten. Zudem präsentierte die TIB aktuelle Entwicklungen in den Bereichen Open-Access-Publizieren und Universitätszeitschriften sowie das Forschungsprojekt „Fake Narratives: Understanding Narratives of Disinformation in Public and Alternative News Videos“ der TIB-Forschungsgruppe Visual Analytics.
Positives Feedback zum Workshop
Besonders wertvoll fanden die Teilnehmer:innen Informationen zu VIVO, einer von der TIB genutzten Open-Source-Infrastruktur für Forschungsinformationen. VIVO ermöglicht die Bereitstellung nachnutzbarer, strukturierter Forschungsinformation auf Basis von Linked Open Data. „Dies möchte ich gern in unserem Fachbereich prototypisch implementieren“, so eine der ukrainischen Teilnehmerinnen. Der Workshop endete mit positivem Feedback der Teilnehmenden und unterstrich die hohe Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und fachlichen Austauschs in der Forschung und Lehre. Der Workshop endete mit positivem Feedback der Teilnehmenden und unterstrich die hohe Bedeutung internationaler Zusammenarbeit und fachlichen Austauschs in der Forschung und Lehre.
Projektverlängerung bis zum 30. Juni 2025
Eine erfreuliche Nachricht kam während des Workshops vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD): Das Projekt wird bis zum 30. Juni 2025 verlängert, sodass weitere OER-Materialien erstellt und die Integration sowie gegenseitige Anerkennung der Kurse an den Partneruniversitäten vorangetrieben werden kann.
Über das Projekt „Open Education Resources with Ukraine“
Das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) geförderte Projekt „Open Education Resources with Ukraine“ unterstützt die ukrainischen Partnerhochschulen der Leibniz Universität Hannover (LUH) in Kyiv, Dnipro, Kharkiv und Lviv dabei, ihr laufendes Lehrangebot in Krisenzeiten aufrechtzuerhalten, weiterzuentwickeln und zu digitalisieren. Das Ziel ist es, Lehrangebote auszubauen, indem Lehr- und Lernvideos aus den Fächern Biomedizintechnik, Biologie, Werkstoffkunde, Informatik und Informationstechnologie unter Creative-Commons-Lizenzen (CC-BY) produziert, in den laufenden Lehrbetrieb der jeweiligen Partnerhochschulen verankert und im TIB AV-Portal veröffentlicht werden. Hierfür werden die Videos übersetzt oder untertitelt, inhaltlich angepasst und als Open Educational Resources – also freie Lehr- und Lernmaterialien – aufbereitet. Somit trägt das Projekt zur Internationalisierung, Digitalisierung und Offenheit der beteiligten Akteur:innen bei und verleiht den geflüchteten sowie in der Ukraine verbliebenen Lehrenden und Studierenden eine Perspektive.